Faschingskrapfen nach Omas Rezept
Faschingszeit ist Krapfenzeit und meine Oma macht die besten Faschingskrapfen – das behaupte ich jetzt einfach. Und das schon seit über 50 Jahren wie sie mir erzählt. Das Rezept ist aus einem alten Kochbuch, die Zutaten zum Teil vom eigenen Hof – zumindest Milch, Butter und die Eier.
„Die Faschingskrapfen gelingen nicht immer gleich gut, da kann auch leicht etwas schiefgehen”, erklärt Midi, meine Oma aus dem hintersten Schmirntal. Sie spricht aus Erfahrung. Früher hat sie die Faschingskrapfen in großen Mengen gemacht und Familie und Freunde zum “Faschingskrapfenessen” am Faschingsdienstag eingeladen. Heute verschenkt sie meistens die Krapfen an eine ihrer fünf Töchter. Beliebt sind sie bei allen, da muss man sich früh genug melden, wenn man gerne welche hätte.
Das ist Omas Rezept für Faschingskrapfen:
ca. 15 Krapfen
500g Mehl (halb doppelgriffig/halb glatt)
30 g frischen Germ (Hefe)
20 g Zucker für Dampfl
50 ml Milch für Dampfl
6 Dotter
1 KL Salz
50 g Staubzucker
1 Vanillezucker
Zitronenschale
3 EL Rum
100 g Butter
¼ l Milch
Marillenmarmelade
Kokosfett zum Backen
Staubzucker zum Bestreuen
Die Zutaten wiegt meine Oma immer ab, um auf Nummer sicher zu gehen. Im Grunde braucht man für die Krapfen einen weichen Germteig. Zuerst bereitet man das „Dampfl“ vor. Man gibt das Mehl in eine große Schüssel, salzt es, macht in der Mitte eine Grube und bröselt dort den frischen Germ hinein. Dann gibt man etwas Zucker darauf und gießt die warme Milch darüber. Das Gemisch etwas durchrühren und dann stehen lassen.
In einer zweiten Schüssel verrührt man die Dotter mit dem Staubzucker, dem Rum und der Zitronenschale. Mit dem Mixer oder der Küchenmaschine solange rühren, bis die Masse ganz flaumig und hellgelb ist. Das Mehl mit dem bereits aufgegangenen Dampfl kommt jetzt wieder ins Spiel. Das Mehl samt Dampfl kurz umrühren, dann die Dottermasse in die Mehlschüssel gießen und mit einem Kochlöffel sanft vermischen. Die zerlassene Butter und die erwärmte Milch zum Teig geben und dann wieder mit der Küchenmaschine oder auch mit der Hand – so wie früher – den Teig abschlagen bis er seidenglatt ist. Der Teig soll eher weich sein und dann ein paar Bläschen aufweisen. Dann lässt man den Teig zugedeckt an einem warmen Plätzchen ca. 20 bis 30 Minuten gehen.
In der Zwischenzeit bereiten wir ein hölzernes Nudelbrett, die runden Ausstechformen (eine größere, einen kleinere) sowie einen Nudelwalker vor. Die Arbeitsfläche bemehlen und einen Teil des aufgegangenen Teiges aus der Schüssel nehmen. Den Teig ca. 1 cm dick auswalken und dann mit dem größeren Ausstecher (z.B. Tasse oder Glas) anzeichnen und genauso viele Kreise dann ausstechen.
Bzgl. der Teigverarbeitung habe ich auch ein Video gemacht, damit es etwas anschaulicher wird:
Video Germteigverarbeitung
Auf die angezeichneten Kreise einen kleinen Löffel Marillenmarmelade geben und dann einen ausgestochenen Kreis verkehrt draufgeben, andrücken und mit dem kleineren Austecher nochmal beides gemeinsam ausstechen. Zu den Teigresten wieder neuen Teig dazugeben und den Vorgang so oft wiederholen, bis alles aufgebraucht ist. Die fertigen Teig-Krapfen nehmen und auf ein bemehltes Blech geben und nochmal gehen lassen, bis sie ca. die doppelte Größe haben.
In einem großen Topf das Kokosfett schmelzen und erhitzen. Wenn es heiß ist gleich wieder etwas zurückschalten und dann die Krapfen verkehrt ins heiße Fett geben, nach kurzer Zeit wenden und wenn sie schön braun sind aus dem Fett nehmen. Tipp: Den Deckel für die erste Hälfte der Garzeit auf den Topf geben.
Nach dem Herausbacken noch abtropfen lassen und etwas abgekühlt mit Staubzucker bestreuen.
Nun ist der hausgemachte Faschingskrapfen fertig zum Verzehr!
Gutes Gelingen 🙂
Super gelungen!
Danke 🙂
genau so kenne ich die Zubereitung auch von meiner Mutter, ich bin 74 Jahre alt. Es wurde keine Marmelade hinein gespritzt sondern der Teig übergeklappt. Ich komme aus Sachsen Anhalt
Liebe Dorothea, danke für deinen Kommentar. Finde ich sehr interessant, dass es bei euch genauso gemacht wird mit der Befüllung der Faschingskrapfen! Hoffentlich gibst auch du dein Rezept an die nächste Generation weiter, damit diese Tradition erhalten bleibt. LG Judith vom TVB Wipptal