Eine erfrischend süße Verführung

Es riecht überall nach Frühling. Die Natur zeigt sich von seiner schönsten Seite und in tieferen Lagen blühen auch schon die Holundersträucher. Im Wipptal dauert es noch ein paar Tage, bis man wieder die duftenden Blüten pflücken kann und den wohlschmeckenden Holundersirup ansetzen kann.

Sirup selbstgemacht
Es ist ganz einfach, einen Blüten- oder Kräutersirup anzusetzen. Der beliebteste und bekannteste bei uns ist der Holunderblütensirup, der auch in vielen Gasthäusern und auf Almen angeboten wird. Ob man ihn lieber mit Leitungswasser oder sprudelnd mit Mineralwasser trinkt, ist Geschmackssache. Ich experimentiere gern und habe auch schon andere Sirups angesetzt, zum Beispiel mit Minze oder Zitronenmelisse aus meinem Garten – beides schmeckt auch ausgezeichnet. Aber in diesem Blog möchte ich mich auf den Holundersirup konzentrieren.

Blüten zur richtigen Zeit pflücken
Damit der „Holersaft“, wie er bei uns im Wipptal genannt wird, intensiv schmeckt, ist es wichtig, die Blüten zur richtigen Zeit zu pflücken. Sie müssen schon ganz aufgeblüht sein, sollten aber noch nicht abfallen, wenn man die Dolden abknickt. Außerdem sollte man immer gut schauen, ob sich auf der Unterseite der Blüten Läuse eingenistet haben, damit man keine ungebetenen Gäste im Ansatz hat. Holundersträucher kommen bis zu einer Höhe von ca. 1.200 m vor und wachsen gerne neben Bächen oder an sonnigen Böschungen.

Holunderblüten am Strauch im Wipptal

Verschiedene Zubereitungsarten
Bei der Zubereitung gibt es verschiedene Methoden. Manche schwören darauf, den Ansatz drei Tage in der Sonne stehen zu lassen. Andere kochen das Wasser mit dem Zucker auf, bevor sie die Blüten oder Kräuter dazugeben. Auch beim Haltbarmachen scheiden sich die Geister. Die seit jeher verwendete Zitronensäure wird von vielen durch Ascorbinsäure ersetzt. Es gibt auch Rezepte, die gänzlich ohne Säure auskommen, dadurch verkürzt sich allerdings die Haltbarkeit. Ich bevorzuge den „Kaltansatz“ und verwende auch nach wie vor Zitronensäure – so wie es meine Mutter schon gemacht hat. Als Gefäß verwende ich einen großen Kochtopf mit Deckel oder große Kübel, die man zudecken kann.  Für alle, die gern probieren möchten, hier mein Rezept:

Holundersirup
2 l Wasser
4 kg Feinkristallzucker
100 g Zitronensäure
3 unbehandelte Zitronen
30 – 40 Holunderblüten

 

Der Topf mit dem Holunderblüten-Zucker-Wassergemisch.

Den Ansatz zugedeckt 3 Tage stehen lassen, immer wieder umrühren, damit der Zucker zergeht und dann durch ein feines Sieb oder ein Stofftuch abseihen und in vorher gut gereinigte Flaschen füllen. Ich wünsche gutes Gelingen!

Unser Tipp:
Für alle, die gern Kräutersirup aus Wildkräutern verkosten möchten: Beim Thumeserhof in Schmirn gibt es einen kleinen Hofladen (Hanys Hofladen), in dem auch weniger bekannte Sorten wie Quendelsirup, Almrosenblütensirup oder Himmelschlüsselsirup angeboten werden. Das schmeckt besonders gut mit Prosecco als Aperitif. Eine Gratis-Kostprobe davon gibt es im Juli und August 2020 beim Gasthaus Olpererblick für jeden Besucher des Alpenblumen- und Kräutergartens in Schmirn. Der Garten wurde diesen Frühling generalsaniert und ist über einen schönen, barrierefreien Rundweg ausgehend vom Gasthaus Olpererblick erreichbar. Eine kleine “Wieder-Eröffnungsfeier” findet am Samstag, dem 25.07.2020 ab 15:00 Uhr statt.

Alpenblumengarten
Alpenblumengarten in Schmirn

Tischreservierungen im Gasthof Olpererblick unter 0043 5279 20120 erbeten!
www.olpererblick.at

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