Im Gespräch mit Stammgästen

Heinrich und Dorothee Telligmann sind ein mittlerweile pensioniertes Lehrerpaar und genießen jährlich mehrere Aufenthalte im Bergsteigerdorf Gschnitztal. Seit 1995 kommen sie als Stammgäste immer in ihre zweite Heimat, den Alfaierhof. Alles hat schon im Jahr 1969 angefangen, als Dorothee während ihres Biologie- und Chemiestudiums eine Exkursion nach Trins ins Gschnitztal gemacht hat.

Botanische Highlights
Botanisch gesehen ist das Gschnitztal echt eine Besonderheit. Es gibt hier zwei verschiedene Gesteinsarten, die aufeinander treffen und dadurch für unterschiedliche Pflanzenarten perfekte Bedingungen bieten. Einerseits gibt es da Kalkgestein und andererseits Kristallingestein. Dorothee hat damals mit ihren Kollegen im Sandestal die Stellen gesucht, an denen die Gesteine an der Oberfläche zusammenstoßen. Es gibt Primeln, die nur auf Kalk, und Primeln, die nur auf Kristallingestein wachsen. Mit Staunen haben sie festgestellt, dass an der Grenze zwischen den Gesteinen eine Reihe von Bastarden wächst, die mit beiden Gesteinsarten zurechtkommen. Diese Übergänge zwischen den Gesteinen findet man im Gschnitztal außerdem noch am Padaster, rund um die Innsbrucker Hütte, am Fuße des Kirchdachs und oberhalb der Trunahütte.

Blauer und weißer Enzian – eine seltene Besonderheit

 

Dorothee tief im Gespräch mit Maria, der Senior-Wirtin der Tribulaunhütte

Echter Urlaub am Bauernhof
Die einprägenden Erlebnisse in ihrer Studienzeit führten letztendlich im Jahre 1995 dazu, dass die Familie Telligmann mit ihren beiden Töchtern – damals 11 und 13 Jahre – den ersten Urlaub in den Alpen im Gschnitztal verbrachte, und auch dort gleich beim Alfaierhof hängen blieben. Die Kinder waren vor allem begeistert, dass sie am Hof bei der Stallarbeit dabei sein durften. Hier konnten sie mithelfen, die frische Kuhmilch probieren und den Alltag am Bauernhof kennenlernen. Besonders die jüngere Tochter war vom Grauvieh im Stall sehr angetan. Beide Töchter sind nun selbst erwachsen, haben Kinder und kommen hin und wieder mit der ganzen Familie zum Alfaierhof ins Gschnitztal. Durch die Erlebnisse in der Kindheit hat sich eine tiefe Bindung an den Hof und das Tal entwickelt.

Grauvieh im Sandestal 2003

Ruhe & Natur pur
Auf die Frage, was ihnen denn am Gschnitztal besonders gut gefällt, hat mir Heinrich geantwortet: „Wir waren beide Lehrer und hatten täglich den Trubel der Schule um uns. Hier genießen wir vor allem die Ruhe und können uns sofort erholen und vom Alltag abschalten. Außerdem ist man in 5 Minuten am Berg.“ Dorothee und Heinrich sind außerdem gute Beobachter. Sie wandern jedes Jahr ihre Lieblingswanderungen, z.B. ins Sandestal zur Tribulaunhütte und und schauen, wie sich die Vegetation und Landschaft verändert hat. „Leider sind die meisten Veränderungen nicht zum Positiven,“ mein Dorothee. „Beispielsweise kann man die Bergwiesen am Blaser von 1995 nicht mit jenen von heute vergleichen. Die Artenvielfalt ist längst nicht mehr so groß. Auch wurden in letzter Zeit sehr viele Forstwege gebaut.“ Dennoch findet sie, dass hier im Bergsteigerdorf Gschnitztal die Natur noch sehr „unberührt“ ist, im Vergleich zu anderen Tourismusdestinationen.

Dorothee unterwegs in ihrem Lieblingstal – dem Sandestal in Gschnitz

Mehr als Gastfreundschaft
Der Alfaierhof ist für Dorothee und Heinrich wie ein zweites Zuhause. Vor allem die Mutter von Ferdinand, Theresia, hat einen engen Bezug zu dem deutschen Lehrerpaar. Sie besuchte sie sogar zu Hause in Deutschland zur Feier der Silberhochzeit. Dorothee hat außerdem im August Geburtstag und einmal hat die Familie Pranger morgens heimlich ein paar Musikanten aus Gschnitz organisiert und sie mit einem Geburtstagsständchen draußen im Hof überrascht. Danach feierten sie noch bei einem vorbereiteten Geburtstagsfrühstück alle gemeinsam – solch schöne Erinnerungen bereichern ein Leben lang…

Danke an Heiner und Dorothee für das tolle Interview, die Fotos von früher und die Treue zum Gschnitztal!

Die Familie Telligmann mit ihren Gastgebern Ferdl und Theresia Pranger vom Alfaierhof

Tipp: Stammgäste Treff jeden Montag im Sommer um 17:00 Uhr im TVB Büro in Steinach. Sie sind schon öfter im Wipptal auf Urlaub gewesen oder kommen sogar schon seit vielen Jahren hierher? Wir würden uns freuen, Sie kennen zu lernen und sind offen für Ihre Anregungen. Kommen Sie bei uns im TVB Büro vorbei auf ein Glas Sekt und einen gemütlichen „Ratscher“. Sie bekommen außerdem eine kleine Aufmerksamkeit von uns geschenkt. Keine Anmeldung erforderlich!

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