Magische Fackelwanderung zur „Kalten Herberge“
Die schneebedeckte Berglandschaft wird schon in dämmriges Licht getaucht. Die Sonne hat vor einiger Zeit schon ihre letzten Strahlen über die Berggipfel geschickt. Eine kleine Gruppe Menschen versammelt sich in Schmirn im Ortsteil Toldern am Fuße des mächtigen Olperers. Ein einzigartiges Erlebnis wartet auf sie: Eine Fackelwanderung durch die verschneite Winterlandschaft, die sie in eine verzauberte Welt entführt.
Die bereits spürbare Kälte wird durch die Vorfreude auf das bevorstehende Erlebnis in den Hintergrund gedrängt. Die Teilnehmer sind mit warmen Jacken, Mützen und Handschuhen ausgestattet und bereit, die Schönheit der Natur in ihrem winterlichen Gewand zu entdecken. Begleitet wird die Wanderung von Melanie, einer örtlichen Bergwanderführerin, die die Gegend bestens kennt und die Gruppe an diesem stimmungsvollen Abend führen wird.
Als die ersten Fackeln entzündet werden, flackert das warme, goldene Licht auf den Schnee und zaubert besondere Atmosphäre. Unsere kleine Gruppe macht sich auf den Weg in das kleine Seitental Wildlahner – auch Ausgangspunkt für einige der landschaftlich und skifahrerisch schönsten Skitouren im Wipptal. Die Schritte knirschen im Schnee, und die Luft ist erfüllt von aufgeregtem Flüstern und Lachen. Wir biegen nach ca. 10 Minuten Gehzeit nach rechts ab Richtung Wald, wo wir auf einem verschneiten Forstweg weiterwandern.
Im Laufe der Wanderung erzählt Melanie Geschichten aus der Region. Die Zeit verfliegt an diesem dämmrigen Abend wie im Flug, denn schon sind wir am Höhepunkt der Wanderung angelangt: aus dem Wald tretend, öffnet sich eine kleine Lichtung und wir sehen das Wallfahrtskirchlein Kalte Herberge – das Wahrzeichen der Gemeinde Schmirn. Die Entstehungslegende berichtet, ein Hirte habe an einem stürmischen Herbsttag unter einer großen Fichte eine wunderschöne Frau mit einem Kindlein sitzen gesehen. Voller Erbarmen habe ihr der Hirte zugerufen: Da hast du eine Kalte Herberge! Da sei die Frau mit dem Kind verschwunden. Nach einiger Zeit glaubte man in ihr die Mutter Gottes erkannt zu haben, und hängte ihr zu Ehren eine Kopie des Mariahilf-Bildes von Lucas Cranach an einem Baum. Bereits 1730 wurde an dieser Stelle eine einfache Holzkapelle errichtet, die man bald durch ein gemauertes Kirchlein ersetzte. Seit jeher ist die „Kalte Herberge“ Sommer wie Winter ein beliebtes Ausflugsziel um die Ruhe in der Natur zu suchen.
Nach einer kurzen Rast bei wärmendem Tee und anregenden Gesprächen, wird die nächtliche Wanderung fortgesetzt. In dieser Zeit vergisst man ganz den Alltag und das geschäftige Treiben, das uns im Tal wieder erwartet. Als die Fackeln allmählich zu erlöschen beginnen, nähern wir uns wieder dem Ausgangspunkt. Zum Abschluss gehen wir noch auf ein wärmendes Getränk in den Gasthof Olpererblick und lassen den bezaubernden Abend Revue passieren.
Tipp: Jeden Mittwoch findet um 17.00 Uhr eine geführte Fackelwanderung statt.
Hier geht’s zum Wochenprogramm: https://www.wipptal.at/wipptal-erleben/gaesteprogramm/