50 Jahre Loipe Gschnitztal

Langlaufen hat im Gschnitztal Tradition. Zum 50-jährigen Bestandsjubiläum der Gschnitztal Loipe hat Adi Messner, einer der Gründungsväter, im Jänner  zu einem gemütlichen Beisammensein mit Rückblick auf alte Zeiten eingeladen. Ein Film aus den 70iger Jahren erheiterte nicht nur die anwesenden ehemaligen Loipenpräparierer Turi Reimair und Josef Öttl sondern auch den TVB Obmann Kurt Hasenbacher und mich. Wir erfuhren viel Interessantes rund um die ersten Langläufer im Gschnitztal und die 50-jährige Geschichte der Loipe. Herzlichen Dank an Hilde für die köstliche Jause und an Tamara Kainz von den Bezirkblättern für den Zusammenschnitt des Filmmaterials von Adi.

Filmvorführung durch Adi Messner
Adi und Hilde Messner
Rückblick auf 50 Jahre Loipe Gschnitz
Jubiläumsfeier 50 Jahre Loipe Gschnitz

Erste Loipe im Bezirk Innsbruck Land
Bereits 1968 wurde im Gschnitztal eine Wanderloipe angelegt. Der damalige Geschäftsführer des Fremdenverkehrsvereins Gschnitz, Adi Messner, heute 79 Jahre alt, erzählt von den Anfängen der Gschnitztal Loipe, die damals die erste im Bezirk war: „1968 wurde einer von den insgesamt vier Schleppliften, die es in Gschnitz gab, gebaut. In diesem Winter entstand die Idee, nicht nur auf Alpin-Skifahren zu setzen, sondern auch auf den neuen Trendsport Langlaufen. Eigentlich war es auch aus Eigennützigkeit, denn nach einem schweren Sturz, den ich mir beim Skisprungtraining zugezogen hatte, konnte ich nicht mehr Alpin Skifahren, Langlaufen war jedoch noch möglich.“

Einige Pioniere rund um Adi Messner spurten anfangs mit eigenen Skiern die erste Wanderloipe im Gschnitztal, die eine Länge von einem Kilometer hatte. „Wenn man diesen Rundkurs zehn Mal absolvierte, hatte man immerhin auch 10 km in den Beinen,“ erzählt Adi, der gemeinsam mit seiner Frau Hilde unter den ersten Langläufern war. Von manchen Einheimischen anfänglich belächelt, gab es bald schon einige Nachahmer und auch Gäste, die die neue Loipe in Gschnitz nutzten.

Adi und Hilde Messner beim Langlaufen
Adi und Hilde Messner beim Langlaufen 1978

Loipen spuren – damals anders
Bereits 1969 wurde dann das erste Mal mit einem Skidoo eine Spur von Gschnitz bis nach Steinach gezogen. Dazu brauchte es zwei Personen, einen Fahrer und einen Beifahrer, der hinten saß und mit seinen Skiern die Spur machte. Einen schriftlichen Vertrag mit den Grundbesitzern gab es damals noch nicht, die Durchfahrtsgenehmigung wurde noch per Handschlag erteilt. Es dauerte nicht lang, bis das Langlauffieber um sich griff. In den 1970er Jahren gab es bereits die ersten Langlaufrennen.

Langläufer im Rennfieber
Langlaufrennen 1978

Seit 1984 Gütesiegel des Landes Tirol
Nachdem die Kosten für die Loipenpräparierung laufend stiegen, wurde 1984 eine Loipengemeinschaft gegründet, in der Vertreter der Tourismusverbände sowie der Gemeinden Steinach, Trins und Gschnitz einen Schlüssel für die Aufteilung der Kosten vereinbarten, der übrigens bis heute Gültigkeit hat. Auch Verträge mit den Grundbesitzern wurden abgeschlossen und ein neues, modernes Loipenspurgerät angeschafft. Artur Reimair, damals angestellt beim TVB Steinach, war ab diesem Zeitpunkt für die Präparierung zuständig. Der heute 87-Jährige erinnert sich noch gerne an diese Tätigkeit, die er bis zu seiner Pensionierung ausübte. Und auch sein Nachfolger Josef Öttl, der als Arbeiter der Gemeinde Gschnitz die Loipenpräparierung von Artur Reimair übernahm, erzählt beim Jubiläumstreffen stolz: „Du musst das Loipengerät so behandeln, als ob es dir gehört, dann hast du kaum Reparaturen.“  Seit 1984 wurde die Gschnitztal Loipe ohne Unterbrechung mit dem Loipengütesiegel des Landes Tirol ausgezeichnet. Die Vorarbeiten für eine Verlängerung dieses Prädikats laufen bereits. Ab 2020 wird die gesamte Loipe mit einer neuen Beschilderung versehen. Paul Wurzer, der momentan für die Präparierung zuständig ist, trägt seinen Teil dazu bei, dass die Loipen stets in bestem Zustand sind. Eine Neuerung gibt es seit der Saison 2018/19, die vor allem von den Einheimischen sehr begrüßt wird: auf der gesamten Länge der Gschnitztal Loipe gibt es nun neben der klassischen Spur auch eine Spur für Skater.

Langlaufen im Gschnitztal
Loipen und Winterwanderweg im Gschnitztal

Langlaufen auch in Zukunft ohne Gebühr

Die Verantwortlichen der Loipengemeinschaft, allen voran der TVB Wipptal, möchten Gästen und Einheimischen auch in Zukunft die Möglichkeit bieten, den Langlaufsport in der traumhaften Naturkulisse des Gschnitztales kostenlos auszuüben. Die Gesamtlänge wurde zwar etwas verkürzt im Vergleich zu früher, weil die Präparierung zwischen Steinach und Trins in den schneearmen Wintern der letzten Jahrzehnte zunehmend schwieriger wurde. Zwischen Trins und Gschnitz wurde das Angebot allerdings ständig erweitert und umfasst derzeit 25 km klassisch gespurte Loipen und 18 km Loipen im Skatingstil. Und auch im restlichen Wipptal gibt es einige schöne Loipen, zum Beispiel die Höhenloipen auf Maria Waldrast und auf der Bergeralm oder die kleineren Kurse im Schmirntal und Obernbergtal.

Loipe und Winterwanderweg Maria Waldrast
Höhenloipen Maria Waldrast

Weitere Informationen:  www.wipptal.at/langlaufen

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