Blumenberge im Wipptal

Eine Blumenwanderung im Frühling bzw. Frühsommer ist im Wipptal ein besonderes Erlebnis. Es gibt zahlreiche Bergtouren, die man tatsächlich als botanische Leckerbissen bezeichnen kann. Ganz unten findet ihr neben dem Blaser noch drei weitere Empfehlungen.

Blumenberg Blaser
Der wohl bekannteste Blumenberg im Wipptal ist der Blaser (2.241 m) im Bergsteigerdorf Gschnitztal. Er gilt als der blumenreichste Berg Tirols und befindet sich im Landschaftsschutzgebiet Serles-Habicht-Zuckerhütl. Der Grund für seine Vielzahl an Bergblumen ist vielfältig. Einer davon ist die komplexe Geologie der Blaserdecke. Das Gestein besteht vorwiegend aus Dolomit, weist allerdings auch einige silikatische Bereiche auf. Jedoch auch die noch immer großteils traditionelle Bewirtschaftung der Almflächen und Bergmähder unterstützt die Artenvielfalt der Magerwiesen. Weiters trägt das warm-trockene Klima in der Föhnschneise des Wipptals zum Blumenreichtum bei.

Blumenmeer am Blaser (c) Irmgard Lemmerer

Orchideen im Kleinformat
Dass es zahlreiche Orchideenarten auf unseren Bergwiesen gibt, wissen viele nicht. Unsere Berg-Orchideen sind zwar etwas kleiner als die aus den Tropen stammende, bekannte Zimmerpflanze, jedoch bei genauer Betrachtung mindestens ebenso schön. Vor allem gibt es zahlreiche, unterschiedliche Arten.

Wolfgang Bacher, unser Natur-Wanderführer aus Steinach erzählt mir, dass er mehr als 20 Orchideen-Arten am Blaser gefunden hat. Sie tragen neben Enzian, Edelweiß, Primeln, Anemonen, Steinbrech, Steinröschen und Läusekräutern zum Artenreichtum auf diesem Berg bei. Das Besondere daran: die Blumen wachsen direkt am Wegesrand. Der größte Blütenreichtum ist von Ende Juni bis Mitte Juli. Besonders selten sind laut Wolfgang im Wipptal Kugelorchis und Brand-Knabenkraut bei den Orchideenarten. Das Bunte Läusekraut und das Ähren-Läusekraut sind eine weitere Rarität, die am Blaser wächst, diese beiden sind tirolweit fast nur auf diesem Berg zu finden.

 

Blumen am Blaser

Für die ca. 1.000 Höhenmeter, die man von Trins bis zum Gipfel des Blasers bewältigt, sollten sich Botanik-Freunde genug Zeit nehmen, denn Blumenwanderungen sind nichts für Eilige. Und noch ein Tipp: Fotoapparat nicht vergessen. Auf der Blaser Hütte, knapp unterhalb des Gipfels, gibt es neben einer guten Jause auch ein Alpenpflanzenbuch, da kann man gleich seine Entdeckungen von der Wanderung bestimmen.

Weitere Tipps für besonders blumenreiche Wanderungen im Wipptal:

  • Padasterjochhaus Trins
  • Tuxer Jochhaus über die Frauenwand in Schmirn
  • Sumpfkopf in Schmirn

Für alle Alpenblumenfreunde, die lieber im Tal bleiben, ist der Alpenblumengarten in Schmirn-Toldern täglich bei freiem Eintritt zu besichtigen.

Kräuterbeschreibung
Alpenblumengarten Schmirn

Jeden Mittwoch findet übrigens abwechselnd in Obernberg, Gschnitz, Trins oder Schmirn Alpenblumen- und Kräuterkunde statt. Anmeldung und Details findet ihr auf der Seite Gästeprogramm der wipptal.at.

Copyright Titelbild mit Enzian & Trollblumen: Irmgard Lemmerer

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