Die Schule der Alm im Bergsteigerdorf: sinnstiftend, authentisch, urtümlich

Eine 300 Jahre alte Alm aus verwittertem und sonnenverbrannten Holz im Inneren Valsertal. Blumenübersähte Bergwiesen, ein rauschender Bach, friedlich weidende Kühe und eine Ziegenherde von seltenen Tauernschecken. Und das alles in einem uralten Naturschutzgebiet. Das ist der äußere Rahmen eines österreichweit einzigartigen Urlaubes.

Helgas Alm auf der Nockeralm im Valsertal
Helgas Alm auf der Nockeralm im Valsertal

Noch nie vom Valsertal gehört, dessen V wie ‚Vater‘ ausgesprochen wird? Das kann sich heuer für jene Menschen ändern, die nach all den Corona-Einschränkungen wieder frei atmen wollen. Die ein Ungleichgewicht von Körper und Seele auszugleichen wünschen. Seit fünf Jahren ‚öffnet’ die Schule der Alm im Bergsteigerdorf Vals im Valsertal Sommer für Sommer ihre Türen. Sie heißt Menschen willkommen, die sich aktiv an der Erhaltung unseres uralten Kulturgutes Alm und Bergmahd beteiligen wollen. Für den heurigen Sommer sind noch einige Plätze frei.

Heurast Ocherloch Schule der Alm
Schülerinnen des Grundkurses bei der Mittags-Heu-Rast

Wer nun glaubt, dass sich auf ‚Helga’s Alm’ im Inneren Valsertal jodelnde Bergbauern, leicht geschürzte Sennerinnen oder gar Wildschützen ein Stelldichein geben wird enttäuscht sein. Die freiwillig tätigen Mitarbeiter der ‚Schule der Alm‘ wollen keine abgestandene Lederhosen-Romantik vermitteln. Ihre erklärtes Ziel ist es, Almen und Bergmähder als Kulturleistung der Bergbauern darzustellen und zu erhalten.

Jahrhundertelang ermöglichten die hochgelegenen Wiesen und Weiden ein Überleben im Hochgebirge. Mit ungeheuerem Einsatz haben Bergbauern eine Kulturleistung erbracht, von der unser Sommertourismus heute noch zehrt. Aber genau diese bäuerliche Kultur droht nun zu zerfallen. Immer mehr Almen verwildern, die Bergmähder samt den Blumen verschwinden unter Buschwerk.

Sensenmähen, Schule der Alm im Valsertal
Sensenmähen am Bergmahd ist Teil der Kurzausbildung in Almarbeit

Seit fünf Jahren nun helfen die ‚Schüler der Alm‘ mit, die notwendigen – ausschließlich manuellen – Arbeiten zu verrichten. Der Traum von der Mitarbeit auf einer Alm kann für drei Tage quasi auf einer echten Alm ‚geprobt‘ werden. Die Schüler werden in verschiedene manuelle Arbeiten eingeführt:

  • Sensenmähen
  • Heu machen
  • selten gewordene Schrägzäune errichten
  • Trockensteinmauern aus Lesesteinen aufschlichten
  • Holzarbeiten ausführen, sofern sie anfallen
  • Kräuter und Beeren erkennen und sammeln
  • die Ziegen auf einem Ess-Spaziergang begleiten
  • Waale – das sind kleine Bewässerungskanälchen – bauen und pflegen
  • Grundzüge der Bienenkunde kennen lernen
  • und kochen am Holzherd.
Mähen am Bergmahd
Mähen am Bergmahd Öfen
Bau eines Schrägezauns
Auch der Bau eines Schrägezauns gehört zur Ausbildung.
Trockensteinmauerbau
Das Bauen von Trockensteinmauern wird geübt.
Ziegenherde
Ein Spaziergang mit der Ziegenherde ist schon einzigartig.
Käsknöpfle auf Helgas Alm
Deftige Kost aus regionalen Produkten. Das ist das Motto der Verpflegung während des Grundkurses.

Extratermine für den heurigen ‚Corona-Sommer‘

Normalerweise führt der Verein ‚Schule der Alm im Valsertal’ jährlich nur vier Grundkurse mit maximal zehn Teilnehmer_innen durch. Die heuer begrenzte Reisefreiheit vieler Menschen hat die Verantwortlichen bewogen, zwei Zusatztermine einzuschieben. In beiden sind noch einige Plätze frei:

Buchung Grundkurs: HIER können sie ihren Platz für einen einzigartigen Urlaub reservieren.

Mehr Informationen erhalten sie auf der Website des Vereines: https://www.schulederalm.at/

Eine Kurzvorstellung verschiedener Tätigkeiten mit vielen Fotos: https://wipptalblog.tirol/de/die-schule-der-alm-oder-urlaub-einmal-voellig-anders/

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