Ein alter Brauch lebt auf

Das „Anklöpfeln“ ist ein alter Brauch, den es auch bei uns im Wipptal noch gibt. Mit Mundartsprüchen sowie speziellen „Anklöpfler-Liedern“ geht eine Gruppe als Hirten, Maria und Josef gekleidet ,von Haus zu Haus, um das Weihnachtswunder zu verkünden.

Es stellt die Herbergssuche von Maria und Josef dar und soll die Zuhörer und Zuhörerinnen auf einen besinnlichen Advent einstimmen.

„Wo sein denn heit die Schafersbuam, dass i koan oanzign find…“ So lautet das Lied, das wir, eine Gruppe der Jungbauernschaft Mühlbachl, heuer beim Anklöpfeln singen.

An mehreren Abenden im Advent treffen wir uns, um allen Familien unserer Mitglieder sowie allen Bauernfamilien in Mühlbachl einen Besuch abzustatten und diese auf eine besinnliche Zeit einzustimmen.

Auch bei Gasthäusern schauen wir jedes Jahr vorbei und so wird der ein oder andere Gast auf diesen Brauch aufmerksam.
Meist kommen wir unangemeldet. Die Tür wird uns aber immer gern aufgetan. Wir singen dann unser Lied „Wo sein denn heit die Schafersbuam…“ und den Adventjodler.
Das Ganze wird begleitet von einer Ziehorgel und verbreitet dadurch eine ganz besondere Stimmung.
Zum Schluss wünschen wir der Familie ein schönes Weihnachtsfest sowie das Beste für das neue Jahr.
Zur Stärkung gibt es immer wieder eine gute Jause. Ein „Schnapsl“ darf dabei natürlich nicht fehlen. Zu lange dürfen wir uns aber nicht aufhalten, weil ja noch viele Familien auf unseren Besuch warten.
Die Geldspenden kommen dieses Jahr in den Sozialfond der Tiroler Jungbauernschaft/Landjugend. Dadurch wird Familien, die durch tragische Unfälle und schwere Schicksalsschläge in Not geraten sind, geholfen.

Wir freuen uns jedes Jahr wieder  auf diese Zeit, weil wir wissen, dass wir so vielen Menschen eine große Freude bereiten und gleichzeitig für einen guten Zweck unterwegs sind.

Dieser Brauch soll auf keinen Fall verloren gehen, denn er gehört einfach zur vorweihnachtlichen Zeit dazu.

Anklöpfler

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