Kunsthandwerk made in St. Jodok
Bei einigen Unterkünften im Wipptal wird sehr viel Wert auf regionale Handwerkskunst genommen und es werden z.B. Zimmer oder Restaurants von lokalen Schneidern ausgestattet oder dekoriert. Ich habe eine der Wipptaler Schneidermeisterinnen, Lisa Fischler, aus St. Jodok zu Hause in ihrer Kunsthandwerkstatt besucht. Ein Zufall hat Lisa zu ihrem Traumberuf verholfen und ihr ländlicher Stil mit viel Liebe zum Detail erfreut sich nun großer Beliebtheit bei ihrer Kundschaft.
Lisa ist gelernte Schneiderin und hat vor der Geburt ihrer zwei Kinder diesen Beruf als Angestellte ausgeübt. Als ein befreundeter Tischler sie kurzfristig gebeten hat, für eine rustikale Ausstellungsstube bei einer Messe in Innsbruck die Stoffdekoration zu übernehmen, war sie gerade „nur“ Hausfrau und Mutter. Sie sagte zu und dekorierte die Stube in rustikaler Art und Weise, wobei sie ihrer Kreativität freien Lauf ließ. Die Stubendekoration hat auf der Messe ziemlichen Anklang gefunden und es folgten zahlreiche Anfragen beim Tischler, wo man diese schönen Stücke erwerben könnte. Lisa war überrascht, hat sich dann aber kurzer Hand dazu entschieden, ein Gewerbe anzumelden und von zu Hause aus, die eingehenden Kundenwünsche zu erfüllen.
Werkstatt im Keller
In ihrem Wohnhaus wurde ein Kellerraum zur Werkstatt umfunktioniert. Die Aufträge wurden immer mehr und bald musste Lisa eine Freundin bitten, ihr bei der Produktion von Kissen, Tischdecken, Vorhängen und anderen Dekorationsartikeln zu helfen. Lisa konnte ihre kreative Ader endlich richtig ausleben und es gab immer mehr Ideen. Mittlerweile wurde die Produktion auf Bilder in alten Holzrahmen, Dekorationssäcke mit Zirbenspänen, Kräuterkissen, Haustürschilder, gestickte Spruchbilder und noch vieles mehr ausgeweitet. Eine weitere Mitarbeiterin wurde eingestellt und Lisas Mann Harald unterstützt das Damenteam bei sämtlichen Arbeiten. Alle Holzteile werden von ihm gefertigt und auch die Stickmaschine, die angeschafft wurde, bedient zum Großteil er.
Naturmaterialien sind Lisa wichtig
„Am liebsten ist es mir, wenn meine Kundinnen zum Beispiel ein Stück altes Leinen bringen, das sie im Dachboden gefunden haben und ich daraus etwas nach ihren Wünschen anfertigen darf. Natürlich hat nicht jeder solche Schätze zu Hause. Wir achten jedoch sehr darauf, dass wir hauptsächlich Naturmaterialien verarbeiten. Bei den Stoffen verwenden wir in erster Linie Baumwolle, Leinen und Loden. Unsere Bilder und Deko-Artikel sind teilweise aus altem Holz gefertigt, das oft von Heustadeln stammt, die von Bauern aufgelassen wurden. Nichts geht über sonnengebräuntes, abgewittertes Holz – diese Farbe und Struktur kann man künstlich nicht herstellen“, schwärmt Lisa.
Auch Gäste sind willkommene Kundschaft
Neben vielen Stammkunden aus dem regionalen Umfeld, darunter zahlreiche Gasthäuser und Hotels, besuchen mittlerweile auch immer mehr Wipptaler Gäste Lisas Kunsthandwerkstatt während ihres Urlaubs. Zum Beispiel Helga und Klaus Schäfer aus Deutschland, jahrelange Stammgäste im Navistal. Sie lassen sich jedes Jahr von Lisa einen Raum ihrer Wohnung zu Hause gestalten. Am Anfang ihres Urlaubs bringen sie die Maße für Vorhänge, Tischdecken und sonstiges vorbei und kurz vor dem Heimfahren holen sie dann die fertige Ware ab.
TIPP: Ein kleines Souvenir für zu Hause
Souvenirs im rustikalen Stil und eine kleine Kollektion an Kissen, Bildern und Tischwäsche kann man jederzeit bei Lisa erstehen. Am besten einfach bei Lisa vorbeischauen, entweder persönlich bei ihr zu Hause am Kirchsteig 11 in St. Jodok oder auf ihrer Website www.lisadesign.at. Außerdem ist Lisa beim Tiroler Operettenadvent in Matrei vertreten, da kann man ihre Produkte ebenfalls erwerben. Für Sonderanfertigungen mit Stickmotiven und Maßarbeit muss man allerdings aufgrund der guten Auftragslage eine Wartezeit einrechnen.
Viel Spaß beim Stöbern! 🙂
Sehr geehrte Frau Fischer,
gratuliere zu ihren super Ideen. Durch zufall bin ich bei einem Bekannten im Bauernkalender auf sie aufmerksam geworden.Da ich selber auch einiges Bastle und dekoriere ,gefallen mir ihre Sachen sehr. Leider ist es uns zur Zeit nicht vergönnt nach Tirol zu fahren.
Habe eine Frage an sie , hab 1 KG. Handgesponne Wolle naturweis im Dachboden liegen. Wollte mir mal eine Trachtenjacke stricken , aber trotz füttern beißen die . Hab schon mal daran gedacht mit doppelter Wolle Schnüre für Herzen und Kugeln zu häckeln. Aber so viele Schnüre brauche ich auch nicht. Die Wolle war teuer daher würde ich sie schon gerne verwenden . Haben sie eine Idee ????
Freu mich über eine Antwort
Gartner Irmgard
Liebe Frau Gartner,
vielen lieben Dank für Ihre Nachricht, die ich gleich mit Ihrer E-Mail Adresse an Frau Fischler weitergeleitet habe. Sie selbst sieht den Kommentar hier nicht, Sie wird Ihnen also per Mail antworten. Ich hoffe, Sie finden eine Möglichkeit, die Wolle gut zu verwenden. LG Judith Hammer vom TVB Wipptal
Leider gibt es die hinterlegte Webseite nicht mehr. Ich hoffe, man findet in St. Jodok die Dame persönlich noch und es gibt weiterhin die Möglichkeit, etwas käuflich zu erwerben. Die Dekosachen sind wirklich aussergewöhnlich schön.
Liebe Grüße
Ingo Manstedt
Lieber Herr Manstedt, danke für Ihren Kommentar. Den habe ich allerdings erst heute gesehen. Lisa Fischler ist immer noch in St. Jodok und hat in ihrem Ausstellungsraum in St. Jodok (Kirchsteig 11) viele schöne Sachen. Ihre Mailadresse wäre info@lisadesign.at und ihre Telefon-Nummer +43 664 232 53 16. Die Webseite funktioniert aktuell nicht, ich werde Lisa darauf hinweisen.
Liebe Grüße, Judith Hammer von TVB Wipptal