Besondere Platzln im Wipptal – Teil 2

Im zweiten Teil dieser Blogreihe möchte ich besondere Platzln (Plätze) im Obernbergtal vorstellen, die auf mich eine positive Wirkung hatten. In Obernberg kennt fast jeder den Obernberger See, aber die jetzt vorgestellten “Juwelen” sind sicher nicht jedem geläufig. Mein Motto: Sei offen für Neues und entdecke die Schönheiten der Natur.

Wie schon gesagt, schaut euch die Platzln selbst an und holt euch Kraft aus der Natur. Manchmal genügt es, sich auf einen Stein zu setzen, tief durchzuatmen, die Augen zu schließen und die Gerüche und Geräusche der Umgebung in sich aufzusaugen…

Teil 2: Das Obernbergtal

#1: Die Sieben Quellen oder Allerleibrunnen

Wie aus dem Nichts entspringen an diesem versteckten Weideplatz unweit des viel besuchten Wanderweges zum Obernberger See die „Sieben Quellen“ direkt aus dem Wiesengrund. Damit man am besten nach Allerleibrunnen findet, geht man vom Parkplatz Waldesruh in Richtung Norden. Beim oberen Ende des Parkplatzes zweigt ein Weg zum Bach hinunter ab. Den Wasserlauf überqueren und dem ausgetretenen Kuhsteig folgen, bis man zur freien Almfläche mit einem kleinen „See“ kommt, dessen Wasserzulauf aus den Quellen entspringt. Von der anderen Seite gelangt man auch hin, indem man zuerst dem Weg zum Obernberger See folgt und dann nach ca. 500 Meter rechts in den Wald abzweigt (ungefähr gegenüber des kleinen Gedenkkreuzes), wo im Winter die Loipe entlang geht. Beide Wege sind nicht markiert oder beschildert, also kann man eine kleine Entdeckungsreise durch den Wald starten…

Allerleibrunnen
Das Almgebiet bei den Sieben Quellen oder Allerleibrunnen, wie es auch genannt wird.
Allerleibrunnen
Das Wasser dieses “Sees” entspringt am Ende der Wiese aus Quellen

#2: Der Seeblickweg

Der Seeblickweg (Weg-Nr. 96) wird seinem Namen gerecht, sobald man am Kamm in Richtung Allerleigrubenspitze (2.131 m) geht. Vorher führt der Weg von Obernberg (Ortsmitte oder Eben) durch einen schönen Fichtenwald bergauf. Meist ist man allein unterwegs, nur Einheimische gehen gern hier spazieren – vor allem in der Schwammerl-Zeit. Kommt man über die Waldgrenze hinauf und geht nach Süden über den Kamm, sieht man rechts unten im Tal die Obernberger Seen. Die Wanderung bietet herrliche Aussichten zum gegenüberliegenden Obernberger Tribulaun und auf die umliegenden Berge. Wer möchte, kann noch den Gipfel des Hohen Lorenzen (2.313 m) am Grenzkamm erklimmen und über das Lahneregg zum See absteigen.

Zur Tourenbeschreibung in der interaktiven Karte: Hier klicken

Seeblickweg in Obernberg
Am Kamm wird der Weg seinem Namen gerecht – hier hat man einen schönen Blick auf die Obernberger Seen
Seeblickweg in Obernberg
Das Kreuz der Allerleigrubenspitze steht mitten am Kamm – und eigentlich bei der Hirschgrube…
Seeblickweg in Obernberg
Entlang des Weges gibt es mehrere Tümpel und Teiche – hier mit Blick nach Nordosten

#3: Lärchwiesenweg

Der Lärchwiesenweg ist Sommer wie Winter ein überaus sonniger und landschaftlich wunderschöner Weg quer durch den lichten Lärchenwald im Obernbergtal. Der Forstweg führt vom Ortsteil Leite am Beginn des Obernbergtales bis hinein zur Kastenbergalm und hinunter zum Parkplatz Talende/Haltestelle Gh Waldesruh (oder umgekehrt). Zahlreiche Holzstadel zieren den durch geringe Steigung gekennzeichneten Weg. Die Landschaft entstand durch Menschenhand: Generationen von Landwirten und Landwirtinnen schufen sie indem sie die Wiesen zwischen den Lärchen mähten und mit viel Aufwand bis heute pflegen. Der Lärchwiesenweg ist ein offizieller MTB-Weg (Nr. 594) und ist auch über Nösslach mit der Bergeralm verbunden. Vor allem mit dem E-Bike ein müheloser, schöner Ausflug.

Zur Tourenbeschreibung in der interaktiven Karte: Hier klicken

Lärchwiesenweg
MTB-Weg mitten durch den lichten Lärchenwald
Lärchwiesen Obernberg
Die Lärchwiesen sind vor allem im Herbst ein Genuss, wenn die Bäume in Gold erstrahlen.

#4: Hubertuskapelle in Hinterenns

Dieses idyllische, etwas versteckte Plätzchen liegt nur unweit des Parkplatzes am Ortsende, jedoch auf der Nord-West Seite mehr oder weniger gegenüber des bekannten Obernberger Sees. In nur 10 Minuten am Weg-Nr. 127 über die Alm und einen flachen Wanderweg ist man auf einem großen, recht offenen Platz. Hier steht am Fuße einer Steinriese eine mit Steinen gemauerte Kapelle, die Hubertuskapelle. Oberhalb des Platzes in der markanten Felswand befindet sich ein Klettergarten für Familien mit mehreren Routen. Folgt man dem Wanderweg weiter taleinwärts, kann man über den Seesteig (Weg-Nr. 92) unterhalb des Tribulauns in Richtung Obernberger See queren und dann wieder zum Ausgangspunkt absteigen.

Zur Tourenbeschreibung Seesteig: Hier klicken

Hinterenns Obernberg
Der Weg nach Hinterenns startet am Ende des Obernbergtales nach Norden und führt über Almgebiet
Die Hubertuskapelle in Obernberg
Die Hubertuskapelle in Obernberg
Hinterenns Obernberg
Direkt vor der Hubertuskapelle hat man einen tollen Blick auf den Tribulaun, die Schwarze Wand und das Gstreinjöchl.
Hinterenns Obernberg
Weiter taleinwärts: Das Hinterennstal ist umringt von schroffen Felsen.

#5: Fradertal

Das unbekannte Fradertal erstreckt sich südlich des Ortsteils „Frade“ in Obernberg und kann über den dortigen Forstweg erreicht werden. Dieser führt zuerst durch den Wald aufwärts, dann ohne viel Steigung taleinwärts bis sich das Gelände öffnet. Dann kommen Wiesen und Almflächen, ein Teich und mehrere Almhütten zum Vorschein. Der neue Singletrail (Nr. 5060) am hintersten Talschluss des Fradertals vom Hochleger hinauf zum Flachjoch (2.122 m) ist eine lang ersehnte Verbindung zum Grenzkammweg (Militärstraßen) und eine interessante (E-)MTB-Tour für Geübte, die steiles Gelände nicht scheuen.

Zur Tourenbeschreibung des Singletrails in der interaktiven Karte: Hier klicken

Fradertal Obernberg
Hinter dem unscheinbaren Taleingang versteckt sich ein schönes Almgebiet (Foto: Ernst Aigner, almenrausch.at)
Grenzkamm Singletrail Flachjoch
Der neue Singletrail Flachjoch Nr. 5060 startet vom Hochleger hinauf zum Flachjoch auf 2.124 m.

Viel Spaß beim Entdecken in Obernberg 🙂

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