Das Hütten 1×1

Eine Übernachtung auf einer Berghütte ist für mich ein absolutes Erlebnis. Egal ob ich ein paar Tage auf einem Höhenweg unterwegs bin, ob ich einen Stützpunkt für Hochtouren benötige oder ob ich nur zu einem Wochenende in die Berge aufbreche, um den Alltag im Tal zurück zu lassen.

Ich liebe es, wenn am Nachmittag allmählich Ruhe einkehrt, die nahen Bergspitzen kurz vor Sonnenuntergang im goldenen Licht erstrahlen und man abends gemütlich beieinandersitzt.
Möchtest du das auch mal erleben? Dann gibt es hier ein paar Tipps für das Übernachten auf den Hütten:

Reservierung und Stornierung
Inzwischen musst du deinen Schlafplatz auf allen Hütten im Vorfeld reservieren. Am einfachsten steigst du über die jeweilige Hüttenhomepage ein. Wenn die Hütte online reservierbar ist, wirst du entsprechend weitergeleitet. Sonst findest du hier die Mailadresse oder Telefonnummer für deine Reservierung. Mein Tipp: vermeide es, während der Essenszeiten am Mittag oder Abend anzurufen, da geht es meist recht hektisch zu.
Wenn du es nicht wie geplant auf die Hütte schaffst, greif bitte kurz zum Telefon und storniere deine Reservierung. So gibst du einem anderen Gast die Chance auf einen Schlafplatz und die Hüttenwirte müssen sich keine unnötigen Sorgen um dich machen.

Essen
Was für uns im Tal inzwischen selbstverständlich geworden ist, kann sich auf einer Berghütte ganz schnell zu einem logistischen Projekt entwickeln. Ein Großteil der Hütten ist inzwischen sehr gut auf vegetarisches Essen vorbereitet. Das sieht bei veganer Kost oder bei Allergien/Unverträglichkeiten schon ein bisschen anders aus. Mein Tipp: kontaktiere die Hütte rechtzeitig telefonisch, um spezielle Ernährungsfragen zu klären.
Auf fast allen Hütten kannst du dir ein Lunchpaket für den nächsten Wandertag zusammenstellen. Manchmal wird das von Haus aus in den Übernachtungspreis inkludiert, manchmal ist das extra zu bezahlen. Am besten einfach nachfragen, dies gilt auch für Wasser und Tee.

Gaststube auf der Hütte
Das Frühstücksbuffet auf der Bremer Hütte lässt keine Wünsche offen

Duschen, Waschmöglichkeiten und Strom
In den letzten Jahren hat sich der Komfort auf den Hütten sehr verändert, einige Hütten gleichen schon fast einem kleinen Hotel in den Bergen. So gibt es inzwischen häufig Duschen mit Warm- oder Kaltwasser (gegen Gebühr). Bitte beachte aber, dass es durch die Wasserknappheit im Sommer vermehrt zu Einschränkungen kommt. Manchmal genügt vielleicht auch eine „Katzenwäsche“ im Waschraum? Mein Tipp: Wasser ist auf den Hütten ein wertvolles Gut, bitte geh sparsam damit um.
Hüttennahe Bergseen laden neuerdings vermehrt zum Sprung ins kühle Nass ein. Erkundige dich bitte kurz beim Hüttenwirt, ob der See eventuell der Hüttenversorgung dient, nicht dass du in deinem Kaffeewasser baden gehst.
Handy, Uhr, Kamera, … alles verbraucht Strom. Auf den Hütten wird Strom mit Generatoren oder im besten Fall mit Sonnenkraft erzeugt. Oft findest zu Ladestationen für deine Geräte. Auch hier gilt: geh bitte sparsam mit Strom um. Mein Tipp: nimm einen Akku oder eine Powerbank mit. Letztere gibt es inzwischen mit Solarzellen, sie können also tagsüber am Rucksack befestigt und aufgeladen werden.

Mobiltelefon: einfach mal abschalten
Dein Handy gehört inzwischen zur Grundausstattung beim Ausflug in die Berge. Im Notfall kannst du damit Hilfe holen, du kannst dir deine Route aufladen und hast Zugriff auf wichtige Wetterdaten. Für mich kommt „erschwerend“ hinzu, dass ich leidenschaftlich gerne fotografiere und diese Fotos natürlich auch gerne teilen möchte. Aber: die Berge sind der perfekte Ort, um einfach das Hier und Jetzt zu genießen, sich mit anderen Naturfans auszutauschen oder die Ruhe zu genießen. Mein Tipp: schalte dein Handy einfach mal ab und genieße den Luxus, nicht erreichbar zu sein.

Die Route muss gründlich geplant werden
Die Tourenplanung macht man auf einer Hütte auch gerne mal mit einer guten alten Wanderkarte

Nachts, wenn alles schläft…
Oh was habe ich nicht schon alles erlebt in den Lagern der Hüttenwelt. Die wichtigste Regel: zwischen 22:00 und 06:00 herrscht absolute Nachtruhe! Wenn du früher los musst: pack deinen Rucksack schon am Abend und schleich dich auf leisen Sohlen hinaus. Rascheln mit Plastiksackerln ist vor sechs Uhr genauso „strafbar“ wie das Licht einzuschalten, also nutze deine Stirnlampe. Apropos Nachtruhe: Ohropax schützen vor schnarchenden Geräuschen und vor Frühaufstehern.

Stockbetten auf einer Hütte
Im Schlafsaal heißt es sich gut zu organisieren, damit man andere Hüttenbesucher nicht stört

Und außerdem
– Bergschuhe nach Ankunft am besten gleich in den Trockenraum bringen
– trag dich bitte ins Hüttenbuch ein
– bring unbedingt deinen eigenen Hüttenschlafsack mit
– verlasse dein Schlaflager so, wie du es vorgefunden hast
– nimm deinen AV- oder Naturfreundeausweis mit
– nur Bares ist Wahres: meist ist keine Kartenzahlung möglich
– nimm deinen Müll bitte wieder mit ins Tal
– du wanderst mit Hund? Vergewissere dich, ob Hunde auf deiner Hüttenrunde erlaubt sind

Auf den Hütten wirst du von einem perfekt eingespielten Team begrüßt, das voller Leidenschaft von früh bis spät auf den Beinen ist. Mit der richtigen Vorbereitung und ein bisschen Geduld, wird dein Hüttenaufenthalt sicher zu einem unvergesslichen Erlebnis. Bei uns im Wipptal findest du übrigens von der Einsteigerhüttentour bis zu alpinen Touren alles, was dein Bergsteigerherz begehrt. www.wipptal.at/wandern

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