Wer sorgt für die schönen Bergwiesen?

Einzigartige, wunderschöne, mit Blumen übersäte Bergmähder zeigen sich im Sommer von Ihrer prachtvollsten Seite. Dahinter steckt jedoch sehr viel Arbeit, die keiner sieht und dennoch gemacht werden muss.

Bei uns auf dem Bergbauernhof wurde auf die Wiesenpflege im Frühjahr schon immer großen Wert gelegt, sowohl früher als auch heute noch. Der Wiesenboden muss von Ästen und „Reisig“ (kleine Ästchen) befreit werden – im Mundart heißt das bei uns Wipptalern „Raumen“ („Räumen“). So wird verhindert, dass Lärchenwiesen verwildern, mit Sträuchern zuwachsen und keine Heuernte mehr eingebracht werden kann.

Familienzeit
Schon als kleine Kinder verbrachten wir die Osterferien und andere freie Tage in den Bergmähdern, um mit unseren “Rechen” (Arbeitswerkzeug) „raumen“ zu gehen. Viele Kinder verbringen die Ferien anders, auch wir wünschten uns manchmal eine Abwechslung. Doch wenn man damit aufwächst, wird diese Arbeit im Frühjahr zur Selbstverständlichkeit und gemeinsam mit der ganzen Familie ist es eben ein etwas anderer Familienausflug. So verbringen wir auch Zeit zusammen und können im Bergmahd auf ca. 1.800 m bei guter Luft, Sonnenschein und schöner Bergkulisse den Alltagsstress der heutigen Zeit vergessen.

Wichtige Landschaftspflege
Früher wurde das “Raumen” im Frühjahr immer als selbstverständliche Arbeit erachtet. Doch die Zeiten haben sich geändert. Heute kennen das viele schon gar nicht mehr. Die Arbeiten am Hof müssen immer kosten- und zeitsparender durchzuführen sein, damit der Betrieb, der oft im Nebenerwerb geführt wird, rentabel bleibt. Deshalb wollen einige Bauern keine Zeit mehr in den Bergmähdern aufbringen. Die Folge daraus ist, dass die Bergwiesen der Natur überlassen werden, verwildern und der Blumenreichtum verloren geht. Beim “Raumen” werden die Wiesen nachhaltig von Menschenhand gepflegt, was auf längere Sicht zum Erhalt der schönen und unberührten Natur bei uns im Wipptal beiträgt. Es ist ganz wichtig, dass das wieder zurück in die Köpfe aller kommt. Nachhaltigkeit sollte mehr sein, als nur ein Wort – sie sollte gelebt werden!

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Kategorie : Kunst & Kultur

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