Die Schule der Alm oder: Urlaub einmal völlig anders
Wer jemals daran gedacht hatte, einmal auf einer echten Alm mithelfen zu können ist im Valsertal genau richtig. Aber auch Gäste, die sich einmal aus erster Hand über die verschiedenen Arbeiten auf den Bergmähdern und Almen informieren wollen, kommen auf ihre Rechnung. Die Schule der Alm bietet beides. Und das noch dazu in einem Bergsteigerdorf!
Nach dem Erfolg des ersten ‚Schuljahrs‘ der Schule der Alm im Valsertal hoffen die Aktivisten des Vereins auf ein weiteres Erfolgserlebnis in diesem Jahr. Anfang Juli beginnen die beliebten Grundkurse. Parallel dazu werden im Valsertal erstmals Freiwilligeneinsätze auf Almen und Bergmähdern angeboten.
Sensenmähen im Grundkurs erlernen
In den Grundkursen der Schule der Alm nimmt eine Tätigkeit breiten Raum ein, die auf Alm und Bergmahd wichtig ist: das Sensenmähen. Denn überall dort, wo mit Maschinen nicht gemäht werden kann weil es zu steil oder zu ausgesetzt ist, wird die Sense eingesetzt.
Mehrere erfahrene Lehrer stehen bereit, um auch völligen Anfängern das Mähen bei zu bringen. Natürlich fällt auch auf den Almen kein Meister vom Himmel und Übung macht auch hier den Meister. Aber einmal das Gefühl zu kriegen, wie es ist, wenn das Gras quasi händisch geschnitten wird ist schon etwas Besonderes. Mit etwas Wetterglück können die ‚Almschüler‘ auch dabei sein, wenn das duftende Bergheu entweder zu einem ‚Schober‘ aufgeschlichtet oder in die Heuhütte gebracht wird.
Neben dem Mähen vermitteln die Grundkurse der Schule der Alm die vielfältigen Tätigkeiten der Almbauern. Wie etwa den Bau oder die Pflege von Waalen. Das sind kleine Bewässerungskanäle auf den Bergmähdern, die gleich zwei Auswirkungen zeitigen: sie versorgen das Mahd in Trockenzeiten mit Wasser und ‚düngen‘ es auch gleichzeitig. Denn das im Wasser enthaltene ‚Gesteinsmehl‘ wirkt längerfristig wie ein Dünger. Dass durch diese Bewässerung auch noch die bei Almbauern unbeliebten Hartgräser verschwinden, ist ein weiterer Vorteil der Waale.
Auf den Bau und der Erhaltung von Trockensteinmauern legt man in der Schule der Alm ebenfalls großes Gewicht. Diese Art von Mauern wurde seit jeher von Bauern in schweißtreibender Arbeit hergestellt um die Rinder auf den Almen von gefährlichen Abgründen zurückzuhalten. Zudem werden die Mauern aus sogenannten ‚Lesesteinen‘ hergestellt, die von den Lawinen im Winter zu Tal gebracht werden.
Das Kursprogramm enthält aber auch Fächer wie ‚Almkräuter erkennen und sammeln‘, ‚Kochen am Holzherd‘, ‚Bienenzucht‘ oder ‚Schrägezaunbau‘. Und als neues Angebot heuer: eine Führung mit dem Betreuer des Naturschutzgebietes, Mag. Klaus Auffinger, einem profunden Kenner der botanischen und ökologischen Verhältnisse des Gebietes.
Schnupperwochenende für interessierte Gäste
Als besonderes Gustostückerl haben die Schule der Alm gemeinsam mit Wipptal-Tourismus das “Schnupperwochenende auf Alm und Bergmahd” ins Leben gerufen. Während eines Wochenendes werden den Besuchern die wichtigsten Arbeiten auf Alm und Bergmahd vorgestellt und erläutert. Zudem gibt’s natürlich auch die Möglichkeit, selbst Hand anzulegen.
Freiwillige auf den Almen und Bergmähdern
Um den Grundkursteilnehmern in den Folgejahren die Möglichkeit zu bieten, ihr erworbenes Wissen auch stets am Laufenden zu halten, bietet die Schule der Alm Freiwilligenprojekte an. Sie umfassen den Bau von Schrägezäunen genauso wie die Sanierung von Trockensteinmauern oder das Anlagen und die Sanierung von Waalen.
Ein Film eines der letztjährigen Grundkurse zeigt, wie ein Grundkurs abläuft:
Wichtige und interessante Links:
Website der Schule der Alm: https://www.schulederalm.at
Anmeldungen für die Grundkurse: https://www.wipptal.at/schulederalm/grundkurs/
Anmeldungen für die Schnuppertage: www.wipptal.at/schule-der-alm/schnupperwochenende/
Anmeldungen für Freiwilligenprojekte: per email an die Schule der Alm, schulederalm@gmail.com