Wildbienen – die anderen Bienen

Bei Bienen denken die meisten an süßen Honig, duftendes Bienenwachs oder vielleicht auch an schmerzhafte Stiche. Das alles trifft für die Honigbiene zu – gilt aber nicht für die meisten der 700 anderen heimischen Bienen-Arten! 

In meinen Garten tummeln sich seit Jahren viele dieser sympathischen Insekten. Mit Nisthilfen und Wildblumen fördere ich sie gezielt. Aus dem persönlichen Interesse entstand der Wunsch, Wildbienen in der gesamten Region zu unterstützen. Umgesetzt wir die Idee im Rahme des Leader-Projektes „Blühendes und summendes Wipptal“.

Wildbienenhotel in Obernberg

In den 12 Projekt-Gemeinden entstehen kunstvolle Insekten-„Hotels“ als Nistplätze für Wildbienen. Artenreiche Blühflächen sollen ihren Lebensraum erweitern. Schulklassen erforschen beim Wildbienen-Unterricht die heimische Vielfalt und interessierte Besucher werden auf den Wert von Biodiversität aufmerksam gemacht.

An ausgewählten Plätzen werden auch im freien Gelände Nisthilfen aufgestellt – vom Tal bis hinauf zur Waldgrenze. Informationstafeln weisen Besucher auf den Wert der nützlichen Bestäuber hin.

 

Freie Nisthilfe, kunstvoll angelegt

Beobachte Sie das bunte Treiben, wenn die Wildbienen Pollen eintragen und damit ihren Nachwuchs versorgen. Diese Bienen leben übrigens solitär, verteidigen damit auch kein Volk und sind ungefährlich. Jede Art fliegt nur wenige Wochen. Durch die Vielfalt an Arten gibt es dennoch von März bis Oktober spannende Aktivitäten an den Nisthilfen.

 

Wildbiene beim Nistloch füllen

Wildbienen sind …

  • vielfältig: über 400 Arten in Tirol, 700 in Österreich
  • wichtige Bestäuber für Wild- und Nutzpflanzen
  • Indikatoren für intakte Ökosysteme
  • faszinierende Insekten
  • harmlos
Voll mit Pollen – Wildbiene beim Nistloch inspizieren

Wildbienen benötigen …

  • heimische Blüten mit Nektar und Pollen
  • Sonne und Wärme
  • Nistmöglichkeiten & Baumaterial
  • strukturreiche, vielfältige Landschaften
  • unsere Unterstützung
kunstvolle Nisthilfen für Wildbienen

 

Wildbienen-Nisthilfen

  • Hartholz: Buche, Esche, Ahorn, Eiche, Apfel, … – keine Nadelhölzer!); gut abgelagert, Löcher quer zu den Fasern bohren!
  • Strauchschnitt: fingerdicke Zweige aufbohren und bündeln
  • Bambus- oder Schilf: Rückseite geschlossen, saubere Ränder ohne Risse!
  • Lochdurchmesser: 2 – 9 mm; hochwertige Holzbohrer mit Zentrierspitze verwenden
  • Lochtiefe: „Bohrerlänge“ – sauber bohren, keine vorstehende Fasern
  • sonniger Standort, vor Regen geschützt, stabil befestigt
Almwiesen als Lebensraum

Wildbienen-Lebensräume

  • Waldränder
  • Magerwiesen
  • Sand-, Kies- und Lehmgruben
  • Feldraine, Straßenböschungen
  • Hochstauden an Graben- und Gewässerrändern
  • Steinbrüche, Trockenmauern
  • Pionier- und Schuttvegetation
  • Steilwände aus Sand, Lehm oder Löss
  • Naturgärten!

Infos unter: wolfgang.bacher@natopia.at

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Kategorie : Bergleben
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