Wipptaler Skidurchquerung – Ein Reisebericht

Die Wipptaler Skidurchquerung ist eine 6-tägige Gebietstraverse vom Stubaital bis ins Südtiroler Wippptal mit Tagesetappen zwischen 800 und 1.200 Höhenmetern. Auf den Touren entdecken wir, unter Begleitung von einem staatlich geprüften Bergführer, täglich neues Gelände. Wir steigen in einem Tal auf, fahren im nächsten ab und erleben dadurch ständig wechselnde Blickwinkel auf die Bergwelt um uns herum. Die Unterkunft im schönen Standorthotel ist nicht nur komfortabel, sondern auch kräfteschonend, da die Etappen mit einem Tagesrucksack gegangen werden können und wir am Nachmittag ins Hotel zurückkehren.


Anreise mit den Öffis
Das Wipptal ist ideal mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Darauf setzt auch die Skidurchquerung. Der Innsbrucker Hauptbahnhof ist gut an das internationale Bahnnetz angebunden, zwischen Innsbruck und dem Brenner verkehrt regelmäßig die S-Bahn. Aber auch die „letzte Meile“ in die Täler funktioniert gut, sodass die Durchquerung fast komplett mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchgeführt werden kann. Nur dort wo es gar nicht praktikabel ist, wird auf einen Shuttleservice zurückgegriffen.

Öffentlicher Verkehr für Wintersportler
Die Touren sind optimal für die An- & Rückreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln


Touren/Etappen
Die Tourenwoche startet mit einem sanften Einstieg über Mieders im Stubaital zum Kloster Maria Waldrast. Am ersten Tag legen wir 780 Höhenmeter zurück. Nach einer schmackhaften Mittagseinkehr erfolgte die Abfahrt nach Mühlbachl. Zu Fuß erreichen wir in wenigen Minuten wieder unser Hotel in Matrei.
Von der Ochsenalm aus steigen wir am zweiten Tag durch die Matreier Grube auf das Kalbenjoch, wo der Ausblick hinunter ins Gschnitztal, in die Tuxer Alpen und auf die Tribulaune überwältigend ist. Die Abfahrt nach Trins ist ein wahrer Hochgenuss, mit dem Bus fahren wir unkompliziert zurück ins Hotel nach Matrei.

Die Tour belohnt mit einer wunderbaren Aussicht


Die dritte Etappe bringt uns zum ersten Mal an die 1.000 Höhenmeter-Grenze. Von Trins steigen wir einsam zur Trunahütte auf und ziehen unsere Spuren weiter hinauf auf das Egger Joch und auf den Egger Berg. Über schöne Geländestufen fahren wir anschließend nach Gries ab.

Die Bergkulisse wechselt bei jeder Etappe

Nahtlos schließt sich hier die vierte Etappe an. Über die Sattelbergalm geht es hinauf auf den Sattelberg. Wir überschreiten am Kreuz nicht nur den Gipfel, sondern auch gleich die Landesgrenze nach Italien, wo wir uns anschließend auf den Weg hinunter zum Brenner machen. Natürlich nicht ohne zuvor den wunderbaren Blick in die Zillertaler- und Stubaier Alpen zu genießen.

Bei jeder Etappe sieht man den bereits zurückgelegten Weg und blickt bereits auf die noch bevorstehenden Touren


Für die fünfte Etappe bringt uns morgens ein Sammeltransfer von Matrei bis zum Brennerbad, ehe wir zur Enzianhütte aufsteigen. Nach kurzer Einkehr und dem Depot des Übernachtungsgepäcks erklimmen wir mit der Flatschspitze den letzten Gipfel unserer Tourenwoche. Dank der herrlichen Fernsicht, die uns die komplette Woche begleitet hat, blicken wir zurück auf all die Etappen, über die wir vom Stubaital hergekommen sind. Nach ein paar entspannten Schwüngen fahren wir fast bis auf die Sonnenterrasse der Enzianhütte.

Die letzten Höhenmeter vor dem Gipfel – Flatschspitze 2566 m

Krönender Abschluss Enzianhütte
Die letzte Nacht auf der Enzianhütte ist der krönende Abschluss der Skidurchquerung. Die Hütte liegt im ehemaligen Skigebiet Zirog und hat die perfekte Lage für den Aufstieg zur Flatschspitze. Was gibt’s da schöneres als die Tour bei Tiroler Spezialitäten ausklingen zu lassen. Eine gemütliche Stube und der Charme der Pächterfamilie bilden den perfekten Rahmen für einen gelungenen Hüttenabend.

Die Enzianhütte liegt perfekt für eine Einkehr bei einer Skitour


Gastgeber-Tipp
Das Parkhotel Matrei eignet sich hervorragend als Standort für die Touren. Mit der Lage gegenüber dem Bahnhof Matrei ist die öffentliche Anreise unkompliziert möglich. Für die Erreichbarkeit der täglichen Touren laufen hier ebenfalls Bus und Bahn zusammen. Wo die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht möglich ist, wird ein Sammeltransfer vom Hotel organisiert. Hotelchef Florian hat ein umfassendes Tourenwissen und gibt gerne Tipps, wenn man sich mit der Tourenplanung einmal unsicher ist. Einen Tourentag in der hoteleigenen Sauna ausklingen zu lassen hatte für mich eine besondere Qualität. Wer es am Nachmittag eher sportlich mag geht ins nahegelegene Basecamp zum Klettern. Kulturinteressierte können mit dem Zug auch noch einen Ausflug nach Innsbruck machen.


Anspruch/Voraussetzungen
Vom Tourencharakter her richtet sich die Gebietstraverse an Durchquerungseinsteiger und Genießer. Erfahrung im Skitourengehen, gute Kondition und sicheres Abfahren auf der Piste sind die Voraussetzung für gelungene Skitage. Wer etwas mehr Anspruch sucht, findet diesen täglich in Form zusätzlicher, naheliegender Gipfel.

Tipp für Nachahmer:
Hier findet ihr alle Etappen im Detail und weitere Informationen zu einer self-guided oder geführten Tour.

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